Mittwoch, 25. September 2013

Selfpublishing die Zweite ...



Selfpublishing scheint eine schöne neue Freiheit zu sein. Autoren sind nicht mehr vom Wohlwollen der Verlage abhängig, jeder kann seinen Text allein veröffentlichen. Was im ersten Moment gut klingt, ist bei näherer Betrachtung gar nicht so einfach, wie es erscheinen mag.

Sicherlich kann man sich hinsetzen und „einfach“ ein Buch oder eine Kurzgeschichte schreiben. Im Anschluss vielleicht noch auf die rot unterstrichenen Wörter der Word Rechtschreibprüfung ein Auge werfen oder noch besser, nach dem nochmaligen (und möglichst mehrfachen) Durchlesen den Duden Korrektor bemühen. Das alleine garantiert aber keinen guten Text. Ein oder zwei Betaleser helfen beim Aufspüren von Ungereimtheiten, Logikfehlern und eigenartigen Formulierungen. Als Autor selbst stellt sich eine gewisse Betriebsblindheit ein, die einen so manchen Fehler nicht entdecken lässt. Alles in allem ist das schon ein wenig Aufwand. Klar unterscheidet sich der Weg über den Verlag nur wenig. Auch dort sollte man einen nachbearbeiteten Text anbieten. Wird die Story genommen, erfolgt das Lektorat. Etwas, was man als Selfpublisher alleine auf die Beine stellen muss. Natürlich kein muss – aber zumindest ein Korrektorat sollte man sich leisten, wenn man selbst nicht hundertprozentig sicher in Sachen Rechtschreibung, Grammatik und Interpunktion ist.

Wenn man als Indie veröffentlicht, muss man eben alles alleine machen. Dazu gehört auch die Formatierung. Ich erstelle meine eBooks mit Calibre, die PDF-Version generiere ich aus Word heraus. Calibre ist ein kostenloses Programm zum Erstellen und Umwandeln von eBooks. Es funktioniert tadellos, allerdings dauert das Einstellen ein wenig, bis das fertige ePub oder Mobi auch so aussieht, dass es lesbar ist ;-) ich persönlich mag es nicht, wenn der Text mit künstlichen Leerzeilen auseinander gerissen wird. Die digitale Version sieht dann einfach nicht nach Buch aus …
Das Buch ist geschrieben – fehlt ein Cover. Amazon bietet für die kdp Nutzer einen Creator an. Entweder nimmt man ein eigenes Hintergrundbild oder wählt eines aus den Vorlagen. Text und Titel dazu, fertig ist das Baukastencover. Schöner sind natürlich individuell gestaltete, doch nicht jeder kann mit Grafikprogrammen umgehen. Ich finde es immer schwierig, einen passenden Buchdeckel zu finden, der zur Geschichte passt und das aussagt, was ich möchte. Bis auf die Front von SpielFrei habe ich bisher alle Cover selbst erstellt – ob es jeweils gelungen ist? Diese Wertung bleibt euch überlassen.

Es gibt überall schwarze Schafe. Unter den vieeelen Kindle eBooks gibt es Perlen, bei denen man merkt, dass der Autor sich Mühe gegeben hat. Es steht einem Verlagsbuch in nichts nach. Leider gibt es auch so manches, was sich nicht Buch schimpfen dürfte. Mit einem Übersetzer ins Deutsche übertragene Titel, die nicht lesbar sind; vor Fehlern strotzende Werke; Geschichten ohne Hand und Fuß. Schade eigentlich. Bücher – egal ob mit oder ohne Verlag – sollen doch in der Hauptsache eines: Den Leser unterhalten. Nicht ihn verärgern ;-)
Ganz ehrlich, ich mag diese neue Möglichkeit. Trotzdem möchte ich nicht auf meine Verlagstitel verzichten.

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