Dienstag, 29. Oktober 2013

Von Bloggern und Rezensionen

Ich greife hier mal den Post von Lady Heather auf, der auf ihrem Blog zu lesen ist. Zu finden hier: http://liebesromanleserin.blogspot.de/2013/10/zwischen-kuscheliger-naehe-und.html

Ich gebe ihr voll und ganz recht. Ich verstehe die Autoren nicht, die jede Rezension kommentieren müssen. Ich verstehe Reaktionen nicht, aus denen deutlich hervor geht, dass der/die Autor/in sich gekränkt oder gar beleidigt fühlt. Ich freue mich über jede Rezension. Über positive genauso wie über kritische, denn gerade aus denen kann ich lernen. Das einzige, was gar nicht geht, sind Rezensionen, die zu persönlich werden - das heißt, mich in meiner Persönlichkeit angreifen. Diese kommentiere ich dann auch. Eine negative Kritik darf gerne alle Mängel aufzählen, die sich im Buch finden - darf aber keinesfalls beleidigend werden.

Natürlich mag ich den Autausch mit meinen Lesern. Ob es nun bei Leserunden oder via Mail ist, wenn mir jemand eine Rückmeldung zu einem Buch gibt. Aber, ich renne nicht durch die virtuelle Welt, um mich den Lesern aufzuzwingen. Klar mache ich auch Werbung im Netz, glaube aber nicht, dass ich damit übertreibe. Ich schreibe in erster Linie für mich selbst, teile gerne meine Geschichten mit den Lesern. Hat sich dieser dann unterhalten gefühlt, bin ich schon zufrieden. Hat es ihm oder ihr nicht gefallen, tut es mir leid - aber ich kann das weder ändern noch beeinflussen!

Und um das Beispiel mit dem unausgereiften Buch aufzugreifen: Wenn ich ein nicht "bis zum geht nicht mehr" geschliffenes Buch auf den Markt werfe, muss ich damit leben. Punkt. Da hilft kein Bla Bla im Nachhinein - im besten Fall lernt man daraus.
Genauso ist es mit jeder Lesermeinung. Dem einen gefällt das Buch, dem anderen nicht. Da kann ich als Autorin doch nicht die beleidigte Leberwurst spielen und nörgeln oder jammern. Oder schlimmer, den Leser mit Gerede versuchen, doch noch von dem Buch zu überzeugen. Es ist wie mit allem: Es jedem recht zu machen, ist ein Ding, das niemand kann.
Ergo kann ich die Autoren nicht verstehen, denen Rezensionen so wichtig sind, dass sie damit so viel Zeit verbringen - Zeit, während der ich lieber schreibe. Ich glaube auch, viele Autoren vergessen, was Blogger eigentlich sind: Leser, die ihre Meinung mit anderen teilen. Keine Werbeagenturen und vor allem kein Instrument, um dem Autoren Honig ums Maul zu schmieren.

Ich will lieber eine ehrliche Meinung, als eine wohlwollende. Und wenn die ehrliche Meinung dann nur einen Stern / ein Törtchen / ein "was weiß ich" ergibt, dann ist es so, auch wenn es im ersten Moment weh tut. Dann nämlich frage ich mich: Was hätte ich besser machen können? Und genau das versuche ich dann eben bei der nächsten Geschichte.
Und eine gute Rückmeldung? Die freut mich, lässt mich lächeln - aber um Himmels willen nicht bemängeln, dass sie noch nicht gut genug war! (Ja, piep, piep! - und Kopfschütteln obendrauf) Woher kommt dieses Ungerechtigkeitsdenken? Sind denn wirklich so viele (deutsche) Autoren derart selbstverliebt? Ich weiß es nicht und kann nur für mich sprechen. Ich hoffe, ich verliere nie die Fähigkeit zur Selbstkritik. Es gibt doch nichts Unrealistischeres als zu glauben, das eigene Buch ist so gut, das muss jeder Leser lieben!

An dieser Stelle danke an Lady Heather, die das Thema so ausführlich behandelt hat. Was denkt ihr darüber?


1 Kommentar:

  1. Liebe Sophie,

    Zitat: "Ich glaube auch, viele Autoren vergessen, was Blogger eigentlich sind: Leser, die ihre Meinung mit anderen teilen. Keine Werbeagenturen und vor allem kein Instrument, um dem Autoren Honig ums Maul zu schmieren."

    Das ist der Dreh- und Angelpunkt, denke ich. Vielen Dank für deine ausführliche Antwort auf meinen Blogpost. Wenn Autoren nicht mehr schreiben würden, gäbe es keine interessanten Entwicklungen auf dem Buchmarkt mehr (Lesestoff bei Millionen von veröffentlichten Büchern wohl schon noch). Eine gewisse Reibung ist ja auch Okay, nur manchmal neigt die eine oder andere Seite dazu, es zu übertreiben, dann wird es nervig.

    Schöne Grüße
    Heather

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